Einfach losgehen und fotografieren: Dieses Konzept kann stimmig sein, mit etwas Vorbereitung wird das Fotoshooting in der eigenen Stadt jedoch erfolgreicher, wie auch jeder Fotograf aus Münster weiß. Welche Ausrüstung ist praktisch, welche Tageszeit ideal, was darf und kann fotografiert werden? 5 Tipps halten wir für Sie parat, damit die Ausbeute auf Ihrer nächsten Fotoexkursion ganz nach Ihren Vorstellungen ausfällt.
Tipp 1: mit Kamera und Stativ unterwegs
Zugegeben, neuere Handys können eine ganze Menge. Ihre Kameras verfügen über hohe Auflösungen, und auch die technischen Möglichkeiten zur eigenen Einstellung von Belichtung und Blende werden ständig erweitert. Wer seine Aufnahmen jedoch später mit eigenen Bildprogrammen bearbeiten oder besonders gelungene Fotos drucken möchte, ist mit einer Kompaktkamera oder der Spiegelreflexkamera besser beraten. Ein leichtes Stativ ist ein wertvoller Helfer in der Stadt. Nur mit ihm gelingen Langzeitbelichtungen perfekt, etwa von Autoscheinwerfern bei Regen oder dem Brunnen auf dem Rathausplatz. Reservespeicherkarten und Akkus werden frisch geladen und vor dem Start in die Kameratasche gepackt.
Tipp 2: Ruhige Zeiten für unverfälschte Aufnahmen
Die Menschenmassen in der Fußgängerzone haben sicher ihren Reiz. Um Architektur und Sehenswürdigkeiten aufs Bild zu bannen, stehen Sie früh auf – oder wählen ruhige Abendstunden während der Woche. Die Ruhe in den Morgenstunden spiegelt sich in den Aufnahmen wider. Hier der erste Lieferant, dort der Straßenkehrer, der die Fußgängerzone von den Spuren der vergangenen Stunden reinigt. Am Abend wiederum gelingen Bilder, die das Treiben des Tages reflektieren. Vergessene Gegenstände, kurios gefüllte Abfalleimer oder die fröhliche Feierabendstimmung im Straßenlokal können spannende Motive sein. Zudem zaubert der Sonnenstand am Morgen und Abend belebende Licht- und Schatteneffekte, die Alltägliches zu etwas Besonderem werden lassen.
Tipp 3: Perspektivenwechsel
Wer seine eigene Stadt selbst und für andere durch Fotografien sichtbar machen will, wechselt beim Fotoshooting öfter mal die Perspektive. Aus der Hocke, am Boden liegend oder von einem erhöhten Standpunkt aus werden Details zur Hauptsache. Das historische Gebäude auf der einen Straßenseite wirkt wie verwandelt, wenn es vom Treppenaufgang oder dem Obergeschoss des gegenüberliegenden Hauses aus fotografiert wird. Fußgänger mit Regenschirmen und Autodächer verleihen dem Straßenzug faszinierendes Leben. Die Erlaubnis, von fremden Anwesen aus Bilder zu schießen, wird meist erteilt. Das Nachfragen lohnt sich!
Tipp 4: Mauerwerke
Es müssen keine makellosen Gebäude sein, die beim Fotoshooting in der Stadt ausgewählt werden. Altes Mauerwerk mit losem Putz sorgt dafür, dass das technische einwandfreie Fotografieren zur künstlerischen Gestaltung wird. Was gibt es hier doch nicht alles zu sehen, hier erscheint im brüchigen Untergrund das Fabeltier nahe am Mauerabsatz, dort wächst ein Blümchen, das den Lebensraum Mauer für sich entdeckt hat. Ein Satz verschiedener Details, an ein und demselben Gebäude aufgenommen, wird später bei der Bearbeitung zum großen Ganzen.
Tipp 5: rechtssicher fotografieren
Auch wenn die Versuchung noch so groß ist, Menschen in besonderen Situationen abzulichten: Ohne Erlaubnis der betroffenen Personen geht das nicht. Hier wird gegen das Recht am eigenen Bild verstoßen, vor allem dann, wenn das Foto öffentlich im Internet landet. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, denn sind Personen nur Beiwerk im Bild, kann dies im Einzelfall – wie etwa für Journalisten – erlaubt sein. Sichergeht, wer vor der Aufnahme nachfragt.
Wer einmal mit der Kamera durch die eigene Stadt ging, sieht sie mit anderen Augen. Nutzen Sie Ihr Talent, Ihre Möglichkeiten und die Ihrer Kamera. Was auf den ersten Blick nicht gelungen erscheint, gewinnt oft bei der Bildbearbeitung, denn auch Fotos verdienen ihre zweite Chance.